Bessere Hälfte – russische Frauen in Deutschland

Sechzehn Frauen, unterschiedlich wie ihre Gesichter: weise und naiv, wild und stur, geistvoll und launisch. Lediglich die Muttersprache verbindet sie, und ein Ereignis, immer anders erlebt – eine Wende, ein Bruch, eine Tragödie, eine Befreiung – die Auswanderung mit dem Zielland Deutschland. Die Interviews und Bilder offenbaren Geschichten eines persönlichen Durchbruchs auf neuem Terrain.

Das Prospekt zur Ausstellung finden Sie hier

Kippa und ihre Träger

In Israel oder den USA ist es ganz normal, dass Männer jüdischer Herkunft in der Öffentlichkeit die Kipa tragen – niemand stört sich daran oder findet daran Anstoß. In Deutschland ist das anders. Sicherlich sieht man dieses „Bild“ deutlich seltener auf Deutschlands Straßen und Plätzen. Zum anderen steht der Träger aber in Gefahr, in der Öffentlichkeit angefeindet und antisemitisch beleidigt zu werden. Darf man in Deutschland also keine Kipa tragen oder sollte man jetzt erst recht?

Ziel der Ausstellung ist es, eine Untersuchung durchführen zu lassen, ob Antisemitismus in Deutschland tatsächlich unter der Bevölkerung immer mehr Platz annimmt und wenn ja, in welcher Form. Ist das Tragen einer Kipa in Deutschland eine normale „Angelegenheit“ ist? Gleichzeitig sollen die abgebildeten Personen ihre Lösungsvorschläge unterbringen, wie man die Situation zum Besseren wenden kann. Es soll auch über ihren Mut und oder Unbehagen berichtet werden, dieses äußere, sichtbare „Symbol“ des „Ja, ich bin Jude“ öffentlich zu tragen. Denn zur Normalität des Tragens dieser „Kopfbedeckung“ gehört auch die Normalität des Trägers selbst, der uns im tagtäglichen Leben überall begegnen kann und darf!

„Blickkontakt“ – die Augenblicke in einem Altenheim

Das Leben in einem Altenheim nimmt jeder Bewohner individuell wahr: je nach körperlicher und geistiger Verfassung, manche mit vollem Bewusstsein und aktiver Mitwirkung, andere eher passiv und zurückgezogen. Allen diesen Bewohnern ist jedoch gemein: die Zeit, die ihnen noch bleibt, möglichst sorgenfrei und harmonisch zu verbringen und dabei Körper, Geist und Seele nach individuellen Möglichkeiten in Einklang zu bringen.

Häufig genug bleiben allerdings die Menschen im Hintergrund, die das Leben für und mit den Bewohnern erst ermöglichen. Da ich selbst in einer solchen Einrichtung gearbeitet habe und die tagtäglichen Herausforderungen erlebt habe, ist es mir ein Anliegen, die “Gesichter” hinter den Bewohnern einmal photographisch in den Vordergrund zu bringen.

Mit diesem Projekt möchte ich versuchen, die Akzeptanz für die Arbeit meiner Kollegen in der Gesellschaft zu erhöhen und gleichzeitig aufzuklären, mit welchem körperlichen und psychischen Einsatz die Tätigkeit in solch einer Einrichtung verbunden ist.

Es werden authentische Ausschnitte aus dem Pflegealltag gezeigt, die die Arbeit der «Macher» dokumentieren: die Pflegekräfte, das Service- und Küchenpersonal, die Freiwilligen, die Seelsorger, die Alltagsbegleiter und die Reinigungskräfte.

Gleichzeitig lasse ich die Bewohner zu Wort kommen und sie selber Aussagen treffen, wie sie das Leben in dieser Einrichtung empfinden.

Im Rahmen einer Ausstellung sind großformatige Fotoaufnahmen in Farbe und Schwarz-Weiß geplant.

Das Projekt befindet sich in den letzten Zügen der Vorbereitung für die erste Ausstellung im Rathaus Bonn-Beuel im April 2021. Zur Zeit wird es für Umsetzung und Druckarbeiten nach einer geeigneten Finanzierung gesucht.